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Vollständige Liste der Ansprechpartner der DLRG Ortsgruppe Alpirsbach findest du hier .

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Geschichte der Ortsgruppe Alpirsbach

In den 50er Jahren war das Ertrinken „in Mode“. Bedingt durch den 2. Weltkrieg und die daraus resultierenden Umstände gab es nur sehr wenige Menschen, vor allem Kinder, die schwimmen konnten, auch in Alpirsbach.

Als der damalige Schuldiener Heinz Wiedmaier 1954 durch Zufall auf dieses Problem aufmerksam wurde, beschloss er etwas zu unternehmen. Der junge Heinz Wiedmaier, der damals schon im Besitz des Rettungsschwimmabzeichens war, entdeckte, dass auch der ehemalige Lehrer Johann Marte im Besitz eines Rettungsschwimmabzeichens war. Er unterbreitete ihm seine Idee einen Schwimmunterricht einzurichten und konnte ihn so für sich gewinnen.

Gemeinsam arbeiteten sie ein Konzept für einen Schwimmunterricht in Alpirsbach aus. Dabei konnten H. Wiedmaier und J. Marte ihre eigenen Erfahrungen in der DLRG und die Kontakte zu der DLRG Ortsgruppe Freudenstadt nutzen. Nach zweijähriger Planungs- und Organisationsphase wurde Alpirsbach, wie Freudenstadt, 1956 zum Stützpunkt der Ortsgruppe Nagold.  Natürlich waren die Wege damals weit, dennoch war dies die einzige Möglichkeit, einen Stützpunkt einzurichten. Es gab in der Umgebung außer dem Bezirk Nagold zu dieser Zeit keinen anderen Bezirk. Als das Vorhaben 1956 in Alpirsbach publik wurde, fanden sich noch drei weitere Alpirsbacher, die in der Vergangenheit schon Erfahrungen mit der DLRG gemacht hatten. Helge Wiedmann, Volker Wendig und Eckehard Krüger brachten sich erfolgreich in den Schwimmunterricht mit ein.

Die Schwimmkurse fanden damals im Freibad im Rötenbach statt. Klassenweise wurden die Schülerinnen und Schüler eingeladen, schwimmen zu lernen. Als die Schwimmkurse erfolgreich beendet wurden, und alle Schülerinnen und Schüler schwimmen konnten, wurde die Ausbildung ausgedehnt. Es war nun möglich neben den Schwimmkursen auch Kurse zu besuchen, in denen man weitere Abzeichen erwerben konnte. Es wurden Kurse für das Frei-, das Fahrten- und das Jugendschwimmabzeichen angeboten. Aus heutiger Sicht lässt sich sagen, dass die Kurse ein unglaublicher Erfolg waren und viele Kinder dank den fünf ehrenamtlichen Helfern schwimmen lernten.

Beflügelt von diesem Erfolg beschloss man eine eigene Ortsgruppe zu gründen. Das war kein leichtes Unterfangen. Es galt zuerst die Besatzungsmacht von der Notwendigkeit der Ortsgruppe zu überzeugen. Dank Heinz Wiedmaier verstanden die Franzosen aber schnell, dass die DLRG eigentlich die gleiche Arbeit macht wie das Deutsche Rote Kreuz, nur eben im Wasser. Damit stand der Gründung der Ortsgruppe (fast) nichts mehr im Weg.

Fast nichts mehr, denn die Satzung der DLRG sah vor, dass eine Gründung einer Ortsgruppe nur mit sieben Mitgliedern möglich ist. Damit fehlten den fünf Protagonisten zwei weitere Personen. Hier haben wir es der Ortsgruppe Nagold zu verdanken, dass die Gründung stattfinden konnte. Die Ortsgruppe Nagold stellte zwei Mitglieder, die sich bereiterklärten, Mitglieder der Ortsgruppe Alpirsbach zu werden. Nun stand der Gründung der Ortsgruppe wirklich nichts mehr im Weg und noch im selben Jahr, im Herbst 1957, fand die Gründungsveranstaltung satt. Johann Marte wurde zum ersten Vorsitzenden und Heinz Wiedmaier zum Technischen Leiter gewählt.

Bereits ein Jahr später musste J. Marte sein Amt aus beruflichen Gründen niederlegen. Er verließ Alpirsbach und wurde nach Dunningen versetzt, wo er nur ein paar Jahre später die DLRG Ortsgruppe Dunningen gründete. Das Amt des Vorsitzenden übernahm, ebenfalls für ein Jahr, der damalige Rektor der Sulzbergschule, Herr Beck. Bevor 1960 Fritz Rauscher das Amt 15 Jahre bekleidete, übernahm Herr Vogel für ein Jahr die Verantwortung des ersten Vorsitzenden.

Diese ersten Jahre waren nicht nur wegen der ständig wechselnden Vorsitzenden schwer, sondern auch weil es galt ein Hallenbad zu finden, in dem man im Winter trainieren konnte. In Freudenstadt wurde man fündig und so kam es, dass sich die Mitglieder der Ortsgruppe jeden Samstagnachmittag auf den Weg nach Freudenstadt machten.

Die Mitgliederzahlen wuchsen rasch an, denn es wurden nun nicht mehr „nur“ Schwimmkurse angeboten, es war nun auch möglich zum Rettungsschwimmer ausgebildet zu werden. Zu Beginn der 70er Jahre begann eine ganz neue Ära: das Hallenbad in Alpirsbach wurde eröffnet. Von nun an konnte man nicht nur das ganze Jahr über in Alpirsbach trainieren, sondern die Ausbildung konnte nun auch endlich praktisch angewendet werden. Die Ortsgruppe übernahm die Aufsicht des Hallenbads.

Neben den verschiedenen Trainingsgruppen wurde nun auch eine Wassergymnastikgruppe gegründet, die bis heute bestand hat. Diese Gruppe wurde in den ersten Jahren von Heinz Wiedmaier geleitet, bis Elisabeth Hettich die Betreuung der Wassergymnastik übernahm. Nicht nur im Hallenbad konnte das erworbene Wissen praktisch angewendet werden, auch an der fertig gestellten Nagoldtalsperre brachte sich die Ortsgruppe mit ein. Zu Beginn der Wachdienste an der Nagoldtalsperre beschränkten sich die Ortsgruppen der Bezirke Freudenstadt und Calw auf die Aufsicht der Badegäste. Inzwischen werden die Rettungsschwimmer jedoch so vielfältig ausgebildet, dass die DLRG auch zu Notfällen in der näheren Umgebung gerufen wird.

Als weiteres Aufgabengebiet der Ortsgruppe Alpirsbach gilt seit den 70er Jahren die Aufsicht im Freibad. Seit mehr als 40 Jahren unterstützt die Ortsgruppe an den Wochenenden und an gesetzlichen Feiertagen die Bademeister im Alpirsbacher Freibad. Zu Beginn wurden die Wachgänger mit einem so genannten Berechtigungsausweis entlohnt. Der Besitzer eines solchen Berechtigungsausweises hatte freien Eintritt ins Freibad. Später änderte sich das und seither bekommt die Ortsgruppe für jeden Wachgänger einen kleinen Obolus.

Im Jahr 1975 schied Fritz Rauscher aus dem Amt aus und Hans-Dieter Moldt wurde zum ersten Vorsitzenden gewählt. Auch in den folgenden Jahren konzentrierte sich die Arbeit vor allem auf die diversen Wachdienste und die Schwimmausbildung. Mit der Eröffnung des Alpirsbacher Hallenbads konnte man nun auch Vergleichswettkämpfe durchführen. Nicht nur auf Vereinsebene, sondern auch auf Bezirks- und Landesebene erzielten die Alpirsbacher Schwimmer in den nächsten 30 Jahren sensationelle Erfolge.

Nach elf Jahren löste Helmut Stumpp im Jahr 1986 Hans-Dieter Moldt als ersten Vorsitzenden ab. Inzwischen waren auch die Strukturen auf Bezirks- und Landesebene stabil. Immer mehr Lehrgänge wurden angeboten und somit wurde auch die Ausbildung der Rettungsschwimmerinnen und –schwimmer der Ortsgruppe verbessert. Neben Lehrgängen zum Anfängerschwimmer wurden auch Funk- und Bootsführerlehrgänge besucht.

In den 90er Jahren beendete das einstige Gründungsmitglied Heinz Wiedmaier seine Tätigkeit im Bereich des Anfängerschwimmens. Glücklicherweise hatte er seine Nachfolger bereits erfolgreich ausgebildet und die Lücke, die er hinterließ, war zumindest hinsichtlich der fachlichen Kompetenz, schnell gefüllt. Seit geraumer Zeit ist Heinz Wiedmaier deshalb auch Ehrenmitglied der Ortsgruppe. Für seine langjährige Mitgliedschaft, die unzähligen Anfängerschwimmkurse und das Engagement in der Ortsgruppe möchten wir uns an dieser Stelle noch einmal herzlichst bedanken.

Im Frühjahr 1996 fand ein Umbruch statt: Eine ganz neue Vorstandschaft wurde gebildet. Falko Dieterich übernahm das Amt des ersten Vorsitzenden. Unterstützt von vielen tatkräftigen Vorstandsmitgliedern wurden die Strukturen des Vereins verbessert, die Jugendarbeit belebt und die Ausbildung immer weiter verbessert. So konnte die Ortsgruppe im Jahr 2000 eine eigene Sanitätsgruppe einrichten. Dadurch wurde natürlich auch die Arbeit an der Erzgrube, im Freibad und im Hallenbad verbessert. Außerdem wuchsen die Mitgliederzahlen stetig. Im Jahr 2000/2001 trainierten rund 100 Jugendliche jeden Donnerstag im Hallenbad nicht nur Kondition und Ausdauer, sondern auch verschiedene Rettungstechniken. Trotz der erfolgreichen Arbeit und der stetig steigenden Mitgliederzahlen 2001 dann der Schock: Die Stadt Alpirsbach diskutierte offen über eine Schließung des Hallenbads! Geringe Besucherzahlen und viel zu hohe Kosten waren die Argumente des Gemeinderats. Die Ortsgruppe begann sich zu wehren: sie zeigte in jeder Gemeinderatssitzung Präsenz, in der über die Zukunft des Lehrschwimmbeckens diskutiert wurde. Sie sammelte Unterschriften gegen die Schließung des Bads und veranstaltete Informationsabende für die Mitglieder des Gemeinderats. Durch das Engagement des Vorstands der Ortsgruppe und einigen Elternvertretern der Schulen wurde ein Förderverein zur Rettung des Hallenbads gegründet. Leider blieb der erhoffte Erfolg aus ...

Zwei Jahre wurde argumentiert, gekämpft und Geld gesammelt - doch am 11.09.2003 war der Kampf dann verloren und der Gemeinderat bestätigte die Schließung des Bads auf unbestimmte Zeit.

Es galt von nun an, das Beste aus der Situation zu machen. Die Ortsgruppe Lossburg erklärte sich spontan bereit, einen Teil ihres Bads zur Verfügung zu stellen. Die Trainingszeiten änderten sich und die Anfahrt war fortan aufwendiger, aber das Wichtigste war gesichert: die Ortsgruppe konnte weiter trainieren und damit auch die wichtige Arbeit im und am Wasser fortsetzen. Dank der Ortsgruppe Lossburg gelang es auch, einen Trainingsabend für die Wassergymnastik zu finden.

In den folgenden Monaten und Jahren verlor die Ortsgruppe dennoch immer mehr Mitglieder. Als sich die Mitgliederzahl im Jahr 2006 eingependelt hatte, folgte der nächste Einschnitt. Nach zehn Jahren im Amt trat Falko Dieterich im Herbst 2005 zurück. Für die folgenden eineinhalb Jahr übernahm Bertram Fuchs kommissarisch das Amt des Vorsitzenden, bevor im März 2007 Stephan Hauer zum ersten Vorsitzenden gewählt wurde.

Der Verein konnte die Situation dank der Hilfe der Ortsgruppe Lossburg und vor allem dank der engagierten Arbeit der Vorstandschaft erfolgreich meistern. Heute kann der Verein neben den 21 aktiven Rettungsschwimmerinnen und -schwimmer, den 16 Sanitätern und den 8 Bootsführern auch wieder eine leicht steigende Mitgliederzahl verzeichnen. Es bleibt zu wünschen, dass der Verein seine Arbeit auch in den kommenden Jahren erfolgreich fortsetzen kann und vielleicht irgendwann noch einmal die Chance bekommt, im eigenen Hallenbad zu trainieren ...

Autoren: Stefanie Groeger (2007), in Anlehnung des Werkes von Heinz Wiedmaier und Falko Dieterich

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